Meine Motivation

Wir leben in einer Gesellschaft, die viele Chancen und Möglichkeiten bietet. Für einige Menschen in Mönchengladbach ist diese Chance aber nicht wahrnehmbar. Sie wachsen unter Umständen auf, die eine Konzentration auf Schule und eine spätere Ausbildung oder Studium nicht zulassen. Wir vergessen leider viel zu oft, wie luxuriös der einfache Besuch einer Schule und das Lernen sind. Das soll nicht heißen, dass andere Familien ein gänzlich problemfreies Leben führen. Aber der Grad der Betroffenheit sowie Einschränkung ist entscheidend. Deshalb gilt es, den Mut zur konkreten Veränderung voranzutreiben. Wir müssen Chancen ermöglichen, aber dürfen dabei niemals vergessen, wie groß die Hürden für viele sind, diese wahrzunehmen; und wie weit entfernt manche von unserer Gesellschaft stehen und so Chancen gar nicht bemerken.

Also, warum Politik? So simpel es klingt: Meine Motivation ist der Glaube, etwas zu Gunsten dieser Menschen verändern zu können. Dafür muss man die Chance zur Veränderung wahrnehmen und nutzen. Genau diese Menschen stehen im Mittelpunkt meines persönlichen Antriebs und diesen will ich gerechte Möglichkeiten schaffen.

Wenn wir einen Menschen nach den Geheimnissen fragen, die die Zukunft für die Menschheit auf Lager hat – was für eine Antwort können wir da wohl erwarten? Können wir mehr erwarten als unverantwortliche Wahrsagerei? […] Eine sorgfältige Untersuchung dieser Frage hat mich zu der Überzeugung geführt, daß solche anspruchsvollen historischen Prophezeiungen weit über den Anwendungsbereich wissenschaftlicher Methoden hinausgehen. Die Zukunft hängt von uns selbst ab, und wir sind von keiner historischen Notwendigkeit abhängig.[…] Wir [können] vielleicht einmal die Mitschöpfer unseres Geschickes werden, wenn wir es erst aufgegeben haben, als seine Propheten zu posieren.

Kiesewetter, Hubert (Hrsg.): Karl Popper, Die offene Gesellschaft und ihre Feinde (Band I: Der Zauber Platons), S. 5f. (8. Auflage), Tübingen 2003.

Dieses Zitat von Karl Popper begleitet mich schon lange und ist Teil meiner politischen Haltung sowie Motivation. Es geht darum, dass wir nur diejenigen Erwägungen miteinbeziehen, die rational beweisbar sind und aufhören prophetisch die Entwicklung der Gesellschaft vorherzusehen. Wir sind zu jedem Zeitpunkt und an jedem Ort in der Lage, die Geschicke der Gesellschaft zu verändern. Dazu braucht es nur den Mut zur Rationalität. Dabei können wir unsere Ideale ebenso bewahren. Popper beschreibt eine Herangehensweise, die einen vermeintlichen Fatalismus ausschließt und gleichzeitig den eigenen Handlungsspielraum erhält und bestärkt. Genau in diesem Stil möchte ich politisch engagiert sein und Herausforderungen angehen.